Die Teststrecke
Bei der Gestaltung der Mobilität von morgen setzt die Freie und Hansestadt Hamburg auf intelligente Verkehrssysteme. In der Hamburger City steht eine mehrere Kilometer lange Teststrecke für das automatisierte und vernetzte Fahren (TAVF) zur Verfügung. Sie wird seit 2018 kontinuierlich für die Infrastruktur-zu-Fahrzeug- (I2V) und Fahrzeug-zu-Infrastruktur-Kommunikation (V2I) aufgerüstet. Mit zahlreichen Ausstattungsmerkmalen ermöglicht sie Fahrzeugherstellern, Technologieunternehmen und Forschungseinrichtungen die Erprobung von ITS-Anwendungen, Sicherheits- und Assistenzsystemen sowie automatisierten und vernetzten Fahrfunktionen im realen Verkehrsumfeld auf öffentlichen Straßen.
Die Teststrecke ist charakterisiert durch realitätsnahe und somit anspruchsvolle Verkehrssituationen. So deckt sie neben einfachen Fahrmanövern im ein- oder mehrspurigen Mischverkehr auch komplexe Kreuzungstopologien mit verschiedensten Querverkehren ab. Darüber hinaus wurden für den Aufbau der ITS-G5-basierten Kommunikationsanlagen auch Standorte gewählt, welche aufgrund der vorhandenen baulichen Situation, mit z. B. S-Bahn-Brücken und Unterführungen, eine Herausforderung für die Funktechnologie darstellen. Somit sollen weitere Erkenntnisse über Reichweiten und Einflussfaktoren von ITS-G5 erlangt werden.
In der folgenden (interaktiven) Kartendarstellung ist der detaillierte Verlauf der Teststrecke verzeichnet.
TAVF Features
ITS-G5
SPaT/MAP-Nachrichten
Intelligente Infrastruktur
Offene Datenplattform
Technologieneutral und Nutzer-offen
Testbetrieb unter Realbedingungen
TAVF-Geschäftsstelle
Kooperation
Safety & Security
Safety
Die Teststrecke für automatisiertes und vernetztes Fahren befindet sich im öffentlichen Verkehrsraum in der Hamburger City. Für alle Verkehrsteilnehmer und Teststreckennutzer gelten daher die regulären Bestimmungen der Straßenverkehrsordnung. Die für die Erprobungen eingesetzten Fahrzeuge müssen über eine offizielle Straßenzulassung verfügen und von ausgebildeten Fahrern gesteuert werden. Beim Testen von automatisierten Fahrfunktionen überwachen diese das Fahrzeug und können es jederzeit in den manuellen Betrieb zurückführen. Darüber hinaus werden die innerhalb der Teststrecke installierten Infrastrukturkomponenten nach geltenden Vorgaben geprüft und verkehrssicher installiert.
Security
Für den sicheren und geschützten Betrieb der drahtlosen I2V- und V2I-Kommunikation betreibt die Freie und Hansestadt Hamburg eine Public Key Infrastructure (PKI). Hier werden die in Fahrzeugen und der Infrastruktur verbauten Kommunikationseinheiten registriert, für den Datenaustausch authentifiziert und als vertrauenswürdig eingestuft. Somit ist sichergestellt, dass eine Manipulation der über die Kommunikationsinfrastruktur bereitgestellten ITS-Dienste ausgeschlossen ist. Die Sicherheitszertifikate, die Teststreckennutzer für den Datenaustausch mit der intelligenten Infrastruktur benötigten, stellt die TAVF-Geschäftsstelle auf Anfrage und nach entsprechender Prüfung bereit.
Datenschutz
Die Bereitstellung und der Austausch von Daten spielen beim automatisierten und vernetzten Fahren eine zentrale Rolle. Automatisierte Fahrzeuge sind mitunter mit umfangreicher Sensorik für die Umfelderkennung ausgestattetet, welche ggf. durch intelligente Infrastruktur entlang der Teststrecke unterstützt wird. Grundlage für die Umsetzung von Aktivitäten innerhalb der Teststrecke ist das Vorhandensein eines entsprechenden Datenschutzkonzeptes. Die Nutzer der Teststrecke sind daher verpflichtet, im Vorfeld ihrer Erprobungen ein detailliertes Datenschutzkonzept vorzulegen. Darüber hinaus existieren für die vorhandene und im Aufbau befindliche Infrastruktur datenschutzbezogene Bewertungen, welche kontinuierlich mit dem Hamburger Datenschutzbeauftragen abgestimmt werden. Derzeit erfassen die infrastrukturseitigen Anlagen keinerlei personenbezogener Daten, sondern stellen ausschließlich Informationen bereit.