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TAVF-Teststrecke: Wie geht es in 2022 weiter?

In Hamburg geht es in Sachen ITS kontinuierlich weiter voran: Seit 2018 betreibt die Stadt Hamburg eine kostenlose, offene, herstellerunabhängige und mehrere Kilometer lange Teststrecke für das automatisierte und vernetzte Fahren.

 

Die Teststrecke wird fortwährend als eine nutzeroffene Plattform betrieben, auf der aktuell mehr als 16 Forschungseinrichtungen, Fahrzeughersteller und Technologieunternehmen innovative Mobilitätsdienste, wie automatisierte Fahrfunktionen oder Sicherheitsassistenzsysteme, im realen Verkehrsumfeld auf öffentlichen Straßen erproben.

 

Insgesamt sind mehr als 50 Lichtsignalanlagen sowie die Mahatma-Gandhi-Brücke mit Kommunikationseinheiten (R-ITS-S auf Basis von ITS-G5) und einer entsprechenden digitalen Informationsbereitstellung ausgestattet. Somit wurden bereits mehr Lichtsignalanlagen als ursprünglich (37) vorgehsehen umgesetzt. Dies bildet die Grundlage, um verschiedene C-ITS Dienste für die dortigen Verkehrsteilnehmer zu realisieren. Hierzu gehören ein Ampelphasenassistent (GLOSA = Green Light Optimised Speed Advisory), der Schutz schwacher Verkehrsteilnehmer (VRU = Vulnerable Road User Protection), die Baustellenwarnung (RWW = Road Works Warning), die Verkehrszeicheninformation (IVI/IVS = In-Vehicle Signage) sowie die Verkehrsdatenerfassung (PVD = Probe Vehicle Data).

 

Seit Anfang 2021 ist die innerstädtische TAVF-Teststrecke sowie der Rundkurs in der HafenCity des abgeschlossenen Forschungs- und Entwicklungsprojekt Hamburg Electric Autonomous Transportation (HEAT) miteinander vernetzt. Durch die Ausstattung der Mahatma-Gandhi-Brücke in der HafenCity mit Roadside ITS Stations (R-ITS-S), konnte der Brückenschlag zwischen den beiden Testfeldern abgeschlossen werden. Dabei ist die Mahatma-Gandhi-Brücke die erste Klappbrücke weltweit, die V2X-fähig ist. Die beiden Teststrecken TAVF und HEAT sind zusammen über zwölf Kilometer lang. Das TAVF sowie HEAT Projekt waren gemeinsam zentrale Vorzeigeprojekte im Rahmen des ITS-Weltkongresses im Oktober 2021 in Hamburg. Die Gäste des Kongresses konnten hierbei die Teststrecke live im Rahmen verschiedener Demonstratoren der TAVF-Nutzer erleben.

 

Seit Inbetriebnahme der Teststrecke haben mehr als 5.000 Testfahrten durch die TAVF-Nutzer stattgefunden. Der Schutz schwacher Verkehrsteilnehmer ist aktuell Fokusthema der Teststrecke. Hierfür wurde u.a. eine Verkehrserfassungssäule in Betrieb genommen, um die Positionen schwächerer Verkehrsteilnehmer frühzeitig zu lokalisieren und vernetzte Fahrzeuge auf potenziell sicherheitskritische Verkehrssituationen hinzuweisen. Durch die Erweiterung der Teststrecke (u.a. um einen Abschnitt der Ludwig-Erhard-Straße) wird seit Herbst 2021 auch die (Einsatzfahrzeug-) Priorisierung an Lichtsignalanlagen (TSP = Traffic Signal Priorisation) durch die Feuerwehr Hamburg erprobt.

 

Eine kontinuierliche Erweiterung der Teststrecke sowie die Übertragung, Harmonisierung und Roll-Out erfolgreich getesteter C-ITS Dienste auf weitere Stadtgebiete soll bis Ende 2023 erfolgen. Die erste Erweiterung erfolgt bis vsl. Frühjahr 2022. Hierfür wird die Teststrecke bis zu den Elbbrücken mit weiteren Lichtsignalanlagen ausgestattet. Darüber hinaus werden alle C-ITS-Teststrecken im Stadtgebiet von Hamburg zusammengeführt und unter dem Label TAVF weitergeführt. Überdies kann ab Januar 2022 der Korrekturdienst SAPOS der Stadt Hamburg kostenlos genutzt werden. Das im November 2021 gestartete neue Förderprojekt „European Digital Dynamic Mapping“, kurz EDDY, soll überdies die Grundlage für Städte und Kommunen liefern, um statische und dynamische Daten gemeinwohlorientiert und diskriminierungsfrei in einer Urban Dynamic Map bereitstellen zu können.

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