Das Deutsche Zentrum für Luft-und Raumfahrt (DLR) hat mit den VITAL-Verfahren zwei neuartige auf V2X-Kommunikation ausgerichtete Steuerungsverfahren für Lichtsignalanlagen (LSA) entwickelt. Die Verfahren wurden bereits an realen Testkreuzungen im suburbanen bzw. ländlichen Umfeld erfolgreich umgesetzt und validiert. Als wissenschaftlicher Nutzer testet das DLR die Steuerungen nun auch im urbanen Raum auf der TAVF. Beide Verfahren wurden im Oktober 2020 am Knoten K94 (Rentzelstraße / Schröderstiftstraße / An der Verbindungsbahn) erfolgreich implementiert. Anschließend erfolgt eine Langzeitvalidierung bis zum Ende des Jahres 2021. Durch die VITAL-Verfahren werden u.a. reduzierte Warte- und Reisezeiten für die Verkehrsteilnehmer, ein optimierter Verkehrsfluss sowie geringere Schadstoffemissionen erwartet. Die VITAL-Steuerungsverfahren kommunizieren über V2I mit den Fahrzeugen und passen so die Schaltung an. Die Voraussetzung hierfür sind auf Seiten der Infrastruktur auf der TAVF ebenfalls bereits gegeben, jedoch ist die Anzahl an V2I-fähigen Fahrzeugen noch zu gering. Daher wird der zufließende Verkehr ersatzweise mit bereits angebrachten Wärmebildkameras detektiert und daraus die benötigten Informationen für die Steuerung ermittelt. In den nächsten Wochen werden die Ergebnisse des ersten Tests ausgewertet sowie die Verfahren an die verkehrsplanerischen Rahmenbedingungen der Stadt Hamburg und die Anforderungen der unterschiedlichen Verkehrsteilnehmer weiter angepasst. Die Ergebnisse sollen im Idealfall einen besseren Verkehrsfluss ergeben und dabei den Bedürfnissen aller Verkehrsteilnehmern – also auch Fußgängern und Fahrradfahrern – gerecht werden. Ziel ist es die VITAL-Verfahren an der Hamburger Testkreuzung schrittweise bis zum ITS Weltkongress in Hamburg im Oktober 2021, unter anderem hinsichtlich der Nutzung realer V2I-Kommunikation, weiterzuentwickeln. Dort sollen die Ergebnisse im Rahmen der TAVF präsentiert werden.
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