In Hamburg geht es in Sachen ITS kontinuierlich weiter voran und auch der Ausbau der TAVF-Teststrecke kann weitere Erfolge vermelden. Seit über zwei Jahren wird die Teststrecke fortwährend als eine kostenlose, offene und herstellerunabhängige Plattform betrieben. Dabei wird die technische Aufrüstung stetig weiterentwickelt. Unter anderem wurde Ende 2020 das MAP-Layering an der Kreuzung Ludwig-Erhard-Straße/Holstenwall (Knoten 193) pilothaft realisiert. Hierbei wird die MAP in mehrere Bestandteile aufgeteilt und an vorbeifahrende Fahrzeuge verschickt. Die Aufteilung ist notwendig, um auch bei komplexen Kreuzungen alle Fahrbeziehungen der verschiedenen Verkehrsteilnehmer abbilden zu können. Die Testerfahrungen mit dem MAP-Layering wurden durch die TAVF-Nutzer positiv bewertet, sodass sukzessive die MAPs der bisherigen Lichtsignalanlagen aktualisiert und zukünftige Lichtsignalanlagen mit dem MAP-Layering umgesetzt werden.
Aktueller Ausbaustatus der Teststrecke
Aktuell sind 41 Lichtsignalanlagen mit Kommunikationseinheiten (ITS-G5) ausgerüstet, welche eine Kommunikation auf Basis des neuesten Sicherheitsstandards PKI v1.3.1 (PKI = Public Key Infrastructure) für die Infrastruktur-zu-Fahrzeug (I2V) und Fahrzeug-zu-Infrastruktur-Kommunikation (V2I) ermöglichen. Wesentlicher Bestandteil der Aufrüstung ist die lokale und digitale Bereitstellung von Informationen zum Lichtsignalbild (SPaT) und der vorhandenen Straßentopologie (MAP). An über der Hälfte der Lichtsignalanlagen wird die SPaT mit einer lokalen Prognose angereichert, sodass der kooperative ITS-Dienst GLOSA durch die Nutzer erprobt und umgesetzt werden kann. Weiterhin sind andere ITS-Dienste wie der Schutz schwacher Verkehrsteilnehmer (VRU), die Bereitstellung von Verkehrszeicheninformation (IVI) oder die Verkehrsdatenerfassung (PVD) in Vorbereitung. Eine kontinuierliche Erweiterung der Teststrecke sowie die Übertragung erfolgreich getesteter C-ITS Dienste auf weitere Stadtgebiete soll bis Ende 2024 erfolgen.